Manche Menschen haben Schwierigkeiten einzuschlafen, andere haben ständig ein mulmiges Gefühl im Magen, sind permanent erkältet oder werden ihre Rückenschmerzen nicht los. Die Ärzteschaft steht chronischen Symptomen oft hilflos gegenüber. Meistens bleibt die Ursache der Beschwerden ungeklärt. Manchmal wird dann das Wort «psycho-somatisch» in den Raum geworfen. Ein Begriff, mit dem echtes Leiden vielfach – zu Unrecht – heruntergespielt wird.
In Wirklichkeit ist die Psychosomatik ein Fachbereich, der ebenso wichtig wie faszinierend ist und sich mit den komplexen Verbindungen zwischen Körper und Psyche befasst. Ob es sich nun um Magenschmerzen in besonders stressigen Zeiten, Rückenschmerzen ohne eindeutige körper-liche Ursache oder ein unerklärliches Herzrasen handelt – die Beschwerden verweisen darauf, dass unser Körper viel mehr ist als eine blosse Ansammlung funktioneller Organe. Unsere Gedanken und Emotionen haben ihren Ursprung im Gehirn. Werden sie gehemmt oder verdrängt, reagiert das Nervensystem mit stressbedingten Immun- und Entzündungsreaktionen. Diese können an einer beliebigen Stelle des Körpers zutage treten: Bauch, Nase, Rücken usw.
Um psychosomatischen Schmerz besser zu verstehen, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz. Eine rein symptomatische Behandlung macht keinen Sinn. Die Notwendigkeit, Körper und Geist sowie die Harmonie zwischen beiden wiederherzustellen, muss anerkannt werden. Integrativ zu arbeiten liegt im eigenen Interesse von Fachpersonen im Gesundheitsbereich. So wird es möglich, Betroffenen einen Hoffnungsschimmer zu vermitteln.