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State of the Art Seminar: "Traumatherapie im ambulanten Setting"

Beschreibung

Häufig haben Therapeut:innen eine ausgeprägte Scheu, mit ambulanten Patient:innen an ihren traumatischen Erlebnissen zu arbeiten. Es herrscht im deutschsprachigen Raum grosse Ehrfurcht vor dem Thema Traumabehandlung aufgrund der vielverbreiteten Meinung, Traumatherapie sei etwas extrem Schwieriges und Gefährliches. Einerseits müssten Therapeut:innen erst langjährige spezifische Ausbildungen machen und viel Erfahrung haben, bevor sie sich dem Thema annähern könnten. Andererseits müssten Patient:innen erst stabilisiert sein, um Traumatherapie machen zu können. Das Fazit ist, dass Traumatherapien besser im stationären Setting oder durch ausgewiesene Spezialist:innen durchgeführt werden sollen. Für manche Patient:innen mag dies stimmen. Jedoch längst nicht für alle. De facto finden weltweit die meisten Traumatherapien ambulant statt; in den wenigsten Ländern sind Therapeut:innen so gut ausgebildet wie in der Schweiz. Der Preis für diese Bedenken und zögerliche Haltung ist hoch: Patient:innen erleben häufig, dass auf ihre Traumabiographie nicht eingegangen wird oder ihre Symptome als „unbehandelbar“ bzw. die Behandlung als gefährlich dargestellt werden. Neben der Selbstwirksamkeitserwartung torpediert dies die Hoffnung auf Veränderung und auf Wirksamkeit von Psychotherapie. Viele erhalten nie oder extrem spät spezifische Hilfe. Auch auf die als Traumatherapeut:innen arbeitenden Kolleg:innen hat diese Haltung immense Auswirkungen: sie werden innert kürzester Zeit zu Experti:innen erklärt und von überweisenden Kolleg:innen mit Traumapatient:innen „geflutet“. Ein hochbelastender Zustand auch für sie.

Ziel des Seminars ist es, mit diesen Mythen aufzuräumen, die Ängste und Sorgen der Therapeut:innen abzubauen, hin zu einer realistischeren und hilfreicheren Einstellung. Im Zentrum steht die Vermittlung therapeutischer Fähigkeiten für den Umgang und die Therapie mit traumatisierten Personen und für die Einschätzung, mit welchen Patient:innen ein ambulanter Therapieversuch möglich ist bzw., welche stationär behandelt werden sollten. Neben evidenzbasierten kognitiv-verhaltenstherapeutischen Standardmethoden sollen auch Modifikationen der Strategien aufgezeigt werden, wenn die Bearbeitung traumatischer Inhalte eingebettet ist in eine längerfristige Therapie oder wenn keine klare PTBS vorliegt, z.B. bei emotionaler Vernachlässigung in früher Kindheit. Das Seminar setzt sich aus Kurzvorträgen, Falldarstellungen, Modellrollenspielen und ggf. Übungen in Kleingruppen und Diskussionen zusammen. Die Wissensvermittlung wird sehr praxisnah sein und den Teilnehmer:innen neben neuem theoretischen Wissen und therapeutischen Skills viele praktische Tipps und vor allem Zuversicht geben, bei bestehender Indikation selbst traumtherapeutische Methoden anzuwenden.

Dozierende

Müller Julia

Datum
10.09.2025 - 10.09.2025

Zeit
9:15 - 17:00

Kategorie
Seminar

Specialities
Psychotherapie

Durchführungsort
Klaus-Grawe-Institut
Grossmünsterplatz 1
8001 Zürich
Schweiz

Online-Angebot
Nein

Region
Zürich

Institution
Klaus-Grawe-Institut

Contact

Kosten CHF (inkl. MwSt.)
300.00

Fortbildungseinheit
7.00

Languages
Deutsch

Wheelchair accessible
Yes